
Plötzlich ein Häufchen neben dem Kisterl?
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Wenn Katzen neben das Kisterl machen – was sie dir damit sagen wollen
Deine Katze ist sauber, zuverlässig und stubenrein und plötzlich landet das Geschäft neben dem Kisterl? Für viele ist das zunächst frustrierend. Doch bevor man an Trotz oder Unart denkt, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Denn Katzen machen so etwas nicht ohne Grund. Sie kommunizieren – auf ihre Weise. Und das hat meistens mit einem inneren oder äußeren Ungleichgewicht zu tun.
Ein Warnsignal, kein „Unfall“
Katzen sind sehr reinliche Tiere. Wenn sie nicht ins Kisterl gehen, wollen sie dir in der Regel etwas mitteilen: „Etwas stimmt nicht – bitte schau hin.“
Das kann körperlich, emotional oder umweltbedingt sein. Und genau darin liegt auch der Schlüssel zur Lösung.
Häufige Gründe, warum Katzen neben das Kisterl machen:
1. Schmerzen – nicht immer im Bauch!
Ein häufiger Irrtum: Wenn die Katze neben das Kisterl macht, muss etwas mit der Verdauung nicht stimmen. Tatsächlich können auch ganz andere Schmerzen dahinterstecken, z. B. Zahnschmerzen, Gelenkschmerzen oder eine Blasenentzündung.
Der Gang ins Kisterl wird dann mit Schmerz verknüpft, weshalb es dann gemieden wird.
2. Stress oder Veränderung
Katzen sind Gewohnheitstiere. Ein neues Möbelstück, Besuch, ein Umzug oder ein neues Tier im Haushalt können emotionalen Stress auslösen. Oft zeigen sich erste Anzeichen im veränderten Kistchenverhalten.
3. Unpassendes oder ungünstig platziertes Kisterl
Manchmal ist die Ursache ganz banal:
– Das Kisterl steht an einem lauten, unruhigen Ort
– Es wird zu selten gereinigt
– Es wurde auf ein neues Streu gewechselt, das die Katze nicht mag
– Die Katze muss es mit anderen teilen und fühlt sich gestresst
4. Negative Erfahrungen
Wenn deine Katze einmal beim Toilettengang Schmerzen hatte, merkt sie sich da und verbindet das Kisterl mit dem unangenehmen Gefühl. Das kann auch nach überstandener Erkrankung passieren.
Was kannst du tun?
Ruhe bewahren: Kein Schimpfen – Katzen verstehen keine Strafe, nur Beziehung.
Gesundheit checken: Erste Anlaufstelle ist immer die Tierärztin/der Tierarzt. Auch bei „nicht offensichtlichen“ Beschwerden wie Zähnen oder Rücken.
Umgebung analysieren: Gab es kürzlich Veränderungen? Hat sich am Kisterl, der Streu oder dem Tagesablauf etwas geändert?
Mehrere Kisterl anbieten: Vor allem in Mehrkatzenhaushalten.
Rückzugsorte schaffen: Besonders bei emotionalem Stress wichtig.
Wenn deine Katze plötzlich neben das Kisterl macht, ist das kein Missgeschick – sondern eine stille Nachricht. Vielleicht ist ihr etwas zu viel, vielleicht tut ihr etwas weh. Wer hinschaut, statt zu schimpfen, erkennt oft früh, dass etwas nicht stimmt – und kann helfen, bevor aus Unbehagen ein echtes Problem wird.